Wie Heraklit schon sagte: „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Diese Aussage gilt für alle Bereiche des Lebens, auch für die Geschäftswelt. In der heutigen, sich schnell entwickelnden technologischen Umgebung müssen Unternehmen aller Branchen mit diesem Wandel Schritt halten. Schauen Sie sich nur an, wie schnell sich die künstliche Intelligenz (KI) in allen Branchen durchsetzt und die Art und Weise, wie wir Geschäfte machen, verändert.
Die Lokalisierungsbranche ist hier keine Ausnahme. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung der Technologie und der sich ändernden Marktanforderungen ist es umso wichtiger, am Ball zu bleiben. Aus diesem Grund hat Trados kürzlich seine dritte branchenweite Umfrage
„Wohin gehen die Trends in der Übersetzungsbranche 2023?“ durchgeführt. Sie gibt Aufschluss über die Herausforderungen, denen sich Sprachexpert:innen in der Übersetzungsbranche gegenübersehen, und liefert wertvolle Erkenntnisse über mögliche Maßnahmen zu deren Bewältigung.
In diesem Blog werden wir anhand der Umfrageergebnisse genauer auf die Auswirkungen des zunehmenden Drucks auf mehr als 400 unternehmensinterne Übersetzungsabteilungen eingehen. Außerdem wird es darum gehen, wie Unternehmen durch Lokalisierung ihre digitale Kundenansprache verbessern und eine außergewöhnliche Customer Experience bieten können.
Eine Branche unter Druck: Steigende Arbeitsanforderungen
In der heutigen globalen Wirtschaft müssen Unternehmen große Mengen an Inhalten lokalisieren, die in verschiedenen Formaten vorliegen und aus einer Vielzahl von Kanälen stammen, um ihre internationalen Zielgruppen effektiv anzusprechen. Selbst Unternehmen, die bereits Übersetzungsprogramme eingeführt haben, bekommen die gestiegene Nachfrage zu spüren. Laut Umfrage steigen die Anforderungen an die Übersetzungsarbeit immer weiter, und Unternehmen bekommen das am stärksten zu spüren.
Zwar sind auch Sprachdienstleister und freiberufliche Linguist:innen betroffen, doch Unternehmen verzeichneten in den letzten 12 Monaten in drei Bereichen den stärksten Anstieg der Nachfrage: bei der Anzahl der Projektdateien (48 %), der Anzahl der Abteilungen, die Übersetzungen anfordern (37 %), und der Anzahl der Wörter pro Projekt (37 %).
Laut den Umfrageergebnissen stehen Übersetzungsabteilungen stets unter Druck, Übersetzungen schneller zu liefern und dabei gleichzeitig die hohe Qualität aufrechtzuerhalten. Wie können Unternehmen also der steigenden Nachfrage nach Übersetzungen gerecht werden?
Ein Rezept gegen den Druck: Die Rolle der Technologie
Technologie kann zwar den Druck in der Übersetzungsarbeit verringern, jedoch sind nicht alle Lösungen gleichermaßen dafür geeignet. Der Einsatz traditioneller Technologien wie
Translation Memorys,
Terminologie und
CAT-Tools, wie es in den letzten 30 Jahren der Fall war, reicht nicht mehr aus. Trotz des zunehmenden Einsatzes maschineller Übersetzung zur Beschleunigung von Prozessen übersteigt das Problem des Umfangs und des Tempos inzwischen die Möglichkeiten herkömmlicher Übersetzungsprozesse. Es braucht neue Technologien, um mit der Nachfrage nach Übersetzungen Schritt zu halten.
Obwohl wir insgesamt eine ausgereifte Branche in Bezug auf die Einführung von Technologien sehen, ist dies nicht überall der Fall. 53 % der befragten Unternehmen stufen sich selbst als weniger ausgereift auf der Grundlage des von
CSA Research entwickelten Localization Maturity Model (LLM) ein. Und obwohl CAT-Tools in 69 % der Unternehmen immer noch eine entscheidende Rolle spielen, hinken viele bei der Einführung neuer Technologien und Prozesse hinterher.
Neuere, aber etablierte Technologien wie
Übersetzungsmanagement-Systeme (TMS),
Softwarelokalisierungs-Tools und
Konnektoren werden nicht ausreichend genutzt. Diese technischen Möglichkeiten könnten den Druck erheblich verringern, indem sie den nahtlosen Fluss von Inhalten durch den Übersetzungsprozess unterstützen und zeitaufwendige Aufgaben automatisieren. Angesichts der mangelnden Umsetzung überrascht es nicht, dass 73 % der Unternehmen ihre Arbeitsabläufe verbessern wollen.
Warum ist sie für Unternehmen wichtig?
Doch warum sollten Unternehmen in die Verbesserung ihrer eigenen Übersetzungsmanagement-Prozesse investieren? Die Antwort liegt auf der Hand und wird von denjenigen gegeben, die für sie am wichtigsten sind – ihren Kund:innen.
Im
RWS-Bericht „2023 Freigeschaltet“ wurden 6500 Nutzer:innen von eCommerce-Websites in 13 Märkten weltweit befragt. Dabei wurde festgestellt, wie wichtig es ist, potenzielle Kund:innen in ihrer jeweiligen Sprache anzusprechen. Aus dem Bericht geht hervor, dass 82 % der Verbraucher:innen nicht auf globalen Websites kaufen, die keinen Support in der Landessprache bieten.
Da Kund:innen heute überwiegend online tätig sind und über verschiedene Kanäle mit Inhalten interagieren, ist die Investition in Lokalisierung ein wichtiger Aspekt für Unternehmen, um relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die größte Veränderung des Verbraucherverhaltens in Bezug auf die Lokalisierungsbranche besteht also darin, dass Verbraucher:innen zunehmend erwarten, dass Inhalte, mit denen sie interagieren, in ihrer Sprache zur Verfügung stehen. Und wenn ihre Sprache nicht verfügbar ist, werden sie wahrscheinlich nach anderen Anbietern suchen.
Es liegt im Interesse der Unternehmen, ihren Kund:innen einen Mehrwert zu bieten. 71 % der Verbraucher:innen weltweit vertrauen Marken mit einem lokalisierten Online-Auftritt mehr als solchen, die nur einen standardisierten globalen Online-Auftritt bieten. Die Studie zeigt eine enorme Chance für Unternehmen auf, die mit globalen Zielgruppen interagieren, Vertrauen aufbauen und über digitale Kanäle neue Märkte erschließen möchten. Mit dieser Wissensgrundlage können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und proaktive Maßnahmen ergreifen, um zu gewährleisten, dass sie angesichts des ständigen Wandels erfolgreich sind.
Erfolgreich durch den Wandel
Trotz der Schwierigkeiten, die Veränderungen mit sich bringen können, bewältigen viele Unternehmen sie erfolgreich. Sie nutzen die neuesten verfügbaren Tools, um sich während der Übersetzungsarbeit innerhalb und zwischen Teams zu vernetzen, Aufgaben zu automatisieren und gemeinsam zu bearbeiten. So wollte beispielsweise ein beliebtes eCommerce-Unternehmen für Hautpflegeprodukte seine globale Reichweite schnell erweitern. Zeit spielte bei den Anforderungen an die digitale Transformation eine entscheidende Rolle. Schnell wurde erkannt, dass Übersetzungen ein potenzielles Hindernis darstellten. Innerhalb von nur 2 Tagen wurde ein cloudbasiertes Übersetzungsmanagement-System mit einer CRM-Anbindung implementiert und so der agile Prozess unterstützt. Erfahren Sie mehr über diese Fallstudie.
Die richtige Übersetzungstechnologie ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Nur so können sie sich an die sich ständig ändernden Anforderungen der Branche anpassen, dem wachsenden Druck standhalten und immer einen Schritt voraus bleiben. Mit dieser Investition gewährleisten Sie, dass Ihre Inhalte Kund:innen nachhaltig ansprechen.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen, denen sich die Lokalisierungsbranche gegenübersieht, und zu den sich ändernden Einstellungen gegenüber einigen wichtigen Technologien finden Sie im vollständigen Bericht „Wohin gehen die Trends in der Übersetzungsbranche 2023?“.