Verwalten von Terminologie – es geht auch anders
Abgesehen vom aktiven Zuhören erfordern andere Kommunikationsformen enorme Anstrengungen meinerseits. Alles von der richtigen Aussprache bis zu kontextbezogener Genauigkeit fällt mir schwer. Stattdessen habe ich anscheinend eine unerwünschte und manchmal peinliche Eigenschaft geerbt: die unbeabsichtigte Ironie. Früher wurde mir gesagt, dass ich meine Fehltritte öffentlich machen sollte, da sie witzig sind. Ich erinnere mich sogar an einen Lehrer in meiner Kindheit, der vorschlug, ich solle immer ein Wörterbuch bei mir haben. Worauf ich antwortete: „Wozu, wenn ich nicht weiß, wie ich es richtig verwende?“
Doch während ich mit diesem persönlichen Problem zu kämpfen habe, würden nur wenige meine berufliche Akkreditierung und meine Branchenkenntnisse hinterfragen. Teilweise ist das auf meine jahrelange Tätigkeit in der Lokalisierungsbranche zurückzuführen, aber vor allem auf die zahlreichen Kundenaufträge, an denen ich gearbeitet habe. Das lässt mich zuversichtlich bestätigen, dass Terminologie sich schon immer als berechtigtes und faszinierendes Thema für potenzielle Kunden erwiesen hat. Die Vorteile des Terminologiemanagements lassen sich sehr einfach vermitteln, da die Gewährleistung von Konsistenz oftmals ein zentrales Anliegen ist.
Darum ist Terminologie wichtig
Chips! Sowohl im Singular als auch im Plural: Sind hier Fish and Chips (Pommes Frites) oder Glücksspielchips (Geld) gemeint? Vielleicht meinen Sie auch einen Chip, der sich in einem elektrischen Gerät (Bauteil) befindet, oder Sie denken an Farbchips (Splitter von Farbe)? Und dies sind nur die englischen Definitionen in Großbritannien. Verkomplizieren wir die Dinge nicht weiter mit den Interpretationen im amerikanischen Englisch. Der Kontext ist entscheidend und nicht immer eine Nebensächlichkeit.
Eine Terminologielösung sollte nicht nur die kontextbezogene Genauigkeit verwalten, sondern auch die Lebenszyklen der Benennungen widerspiegeln. Mein Vokabular und mein Verständnis werden ständig getestet und mit neuen Wörtern und Benennungen erweitert. Noch vor ein paar Jahren hatte ich noch nie von den Konzepten Gaslighting, Wokery, Zwangsbeurlaubung, Xenophobie und Neurodiversität gehört. Wahrscheinlich, weil sie erst kürzlich für mich relevant geworden sind oder weil diese Benennungen regelmäßig auf verschiedenen Nachrichtenkanälen verwendet wurden. Es ist wichtig, mit dem Wandel der Sprache mitzugehen. Nicht nur aus gesellschaftlicher Perspektive, sondern auch, damit Sie bei sich stetig verändernden Märkten auf dem Laufenden bleiben. So gibt es SDL als Unternehmen nicht mehr. Seit der Übernahme im Jahr 2020 ist es Teil von RWS. Aus diesem Grund wurde unser CAT-Tool von SDL Trados Studio in Trados Studio umbenannt. Kein anderes Tool kann Terminologieänderungen wie diese besser verwalten als eine Terminologielösung.
Erste Schritte in der Terminologiearbeit
Angenommen, Sie möchten Terminologie und alle ihre Vorteile nutzen. Doch wo anfangen? Im Folgenden finden Sie einige typische Einstiegsthemen.
Wie möchten Sie Folgendes handhaben:
- Die Migration vorhandener Termini
- Die Erfassung projektbezogener Termini
- Branchenspezifische Termini
- Senkrechte Striche, Synonyme, Kreuztermini und verknüpfte Termini, Eintrags-IDs
- Terminologiedatenbank-Definitionen
- Benutzerdefinierte beschreibende Felder mit verschiedenen Werttypen, von denen einige obligatorisch sein könnten
- Benutzerdefinierte Layouts und Klassifizierungen
- Neue Termini, Änderungsanfragen für Terminologie
- Terminologiefreigabe und Workflows über Mehrheitsentscheidungen oder hierarchische Freigabe
- Konsistenz, Zentralisierung, Barrierefreiheit und Rechte
Wenn Sie mir jetzt noch folgen können, gehören Sie zu den wenigen Ausnahmen. Oft sehe ich, dass sich interessierte Personen in einem Labyrinth aus Details und Unsicherheit verloren haben. Sie wissen die Vorteile des Terminologiemanagements gegenüber der Komplexität des Einstiegs nicht abzuwägen. Viele haben vielleicht sogar unsere Terminologielösung MultiTerm ausprobiert, die sich hervorragend eignet, um zunächst solche komplexen Terminologieanforderungen zu verwalten. Für die Mehrheit kann die Vielzahl an Einstellungen jedoch überwältigend sein.
Wenn ich an meine Antwort an den Lehrer zurückdenke: „Wozu, wenn ich nicht weiß, wie ich es richtig verwende?“, war der Vorschlag, ein Wörterbuch bei mir zu haben, gerechtfertigt. Aber ein weiteres Buch in meinen Bücherschrank zu stellen, empfand ich als unpraktisch. Ich war nicht davon überzeugt, es effektiv nutzen zu können. Ich kann also Ihr Zögern im Hinblick auf Terminologielösungen nachvollziehen, wenn Sie nicht wissen, wie die Tools zur Nutzung der Terminologie verwendet werden.
Daher könnte ich zwar herkömmliche Lösungen wie MultiTerm bewerben, aber das werde ich nicht. Stattdessen möchte ich Ihnen APIs vorstellen. Mithilfe der APIs von Trados Studio wurden viele Anwendungen entwickelt, um Benutzer:innen den Einstieg in das Terminologiemanagement zu erleichtern. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele:
Wir wissen, dass viele Menschen in das Terminologiemanagement einsteigen, indem sie Termini in Microsoft Excel-Tabellen speichern. Excel ist jedoch nicht in Trados Studio integriert, sodass Sie Ihre Termini bei der Arbeit im Studio-Editor nicht so einfach nutzen können. Stattdessen müssen Sie Termini manuell suchen und auf ihre richtige Verwendung überprüfen. Wenn diese Beschreibung auf Sie zutrifft, wird Ihnen diese App weiterhelfen: TermExcelerator. Mit dieser kostenlosen App können Sie eine Verbindung zu Ihrer Excel-Tabelle herstellen – so, als würden Sie mit einer richtigen MultiTerm-Termbank arbeiten! Diese App kann kostenlos im RWS AppStore heruntergeladen werden.
Wenn Sie sich mit Terminologie noch nicht auskennen und von Grund auf beginnen, kann Sie projectTermExtract dabei unterstützen. So erhalten Sie in Trados Studio eine zusätzliche Funktion, mit der Sie potenzielle Termini aus Ihrem Projekt extrahieren können. Dabei werden Wörter identifiziert, die wiederholt in Ihren Dokumenten vorkommen (Sie können diese Einstellungen je nach Bedarf anpassen), und Sie werden durch die Übersetzung dieser Termini geführt. Anschließend können Sie die Datei in Excel exportieren und mit der oben erwähnten Glossary Converter-App eine Termbank erstellen. Das ist kostenlos und äußerst praktisch!
Denken Sie bei Ihrem Einstieg in das Terminologiemanagement daran, über die herkömmlichen Tools hinaus zu blicken. Öffentliche APIs und Apps wie diese sind einfach, benutzerfreundlich und können bei Bedarf die Nutzung herkömmlicher Terminologielösungen erleichtern. Dank des Trados AppStore-Entwicklerteams markieren diese Apps nur den Anfang Ihrer Möglichkeiten und sind ganz einfach im RWS AppStore erhältlich.
Die Antwort auf die Frage: „Kann jeder Terminologie verwalten?“ lautet „Ja! Trados macht's möglich.“